Unterwegs im Schnee
„Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung.“ Ein viel zitierter Satz, der sicherlich einiges an Wahrheit enthält. Dennoch bleiben so manche Gassi-Touren an nass-grauen Wintertagen einfach eine ungemütliche Angelegenheit. Damit trotz der Wetterkapriolen die Ausflüge viel Freude bereiten und Zwei- und Vierbeiner gut gerüstet auch bei Schnee, Matsch und Dunkelheit ihre Runden drehen können, halten wir für Sie ein paar Tipps bereit.
Besonders jetzt, wenn die trockene Heizungsluft Mensch und Tier zu schaffen macht, ist viel Bewegung an der frischen Luft zur Stoffwechselanregung und Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte wichtig. Fast alle Hunde bewegen sich bei kalten Temperaturen gerne im Freien. Liegt zudem Schnee, ist die Begeisterung meist groß, lässt sich doch in der weißen Pracht wunderbar toben und spielen.
WO TÜCKEN LAUERN
Schneebälle apportieren, sie zu fangen und sie gerne im Anschluss auch gleich zu fressen, bereitet den meisten Hunden viel Spaß. Doch Vorsicht ist geboten, denn Verdauungsprobleme können die Folge sein. Ebenso lösen mögliche Verunreinigungen des Schnees mitunter akute Magenschleimhautentzünden aus. Um ein Übermaß oder im besten Falle das Schneefressen gleich ganz zu verhindern, ist der Einsatz eines Balles oder eines anderen Lieblingsspielzeugs eine ideale Alternative. Idealerweise präsentiert sich das bevorzugte Spielzeug auch noch in bunten Farben, so ist es im Schnee gut sichtbar und leicht wiederzufinden. Wer mit seinem tierischen Freund auf unbekanntem Gelände unterwegs ist, sollte auf Unebenheiten oder gefrorene Flächen achten, die sich unter einer Schneedecke verbergen und Verletzungen bei Mensch und Tier verursachen können. Bei kalten Temperaturen gilt es, wasserliebende Hunde nicht in Bäche oder Teiche zu lassen, denn das Risiko einer Unterkühlung ist durchaus hoch. Eine nicht unerhebliche Gefahr geht auch von großen und zugefrorenen Wasserflächen aus, da sich mitunter nur schwer beurteilen lässt, ob das Eis dem Gewicht eines Zwei- oder Vierbeiners tatsächlich standhält.
HUNDEPFOTEN BRAUCHEN PFLEGE
Für kaum einen Hundebesitzer lässt es sich an verschneiten Wintertagen vermeiden, über gestreute Wege und Straßen zu gehen. Dies ist für die Pfoten der Tiere eine besondere Belastung, denn Granulat und Split reizen die Ballen und machen sie spröde und rissig. Daher sind nun auch die richtigen Pflegemaßnahmen erforderlich, damit Ihr treuer Kumpel auf gesunden Pfoten durch die kalte Jahreszeit läuft. Eine spezielle Pfotenpflege aus dem Zoofachmarkt kann bereits vor dem Spaziergang aufgetragen werden, so schützt die Fettschicht die Ballen vor Kälte und Streusalz. Nach jedem Spaziergang sollten die Pfoten dann mit lauwarmem Wasser abgespült und im Anschluss erneut mit der Pfotensalbe eingerieben werden. Die besondere Rezeptur der Salbe – u. a. mit dem Wirkstoff der Kamille – sorgt für anhaltenden Schutz und nachhaltige Pflege. Für besonders empfindliche Hunde eignen sich zum Schutz der Pfoten spezielle Hundeschuhe, die sogenannten Booties. Diese müssen gut passen und dürfen auf keinen Fall scheuern. Es ist ratsam, dass Sie auch ein Augenmerk auf die Lauffläche der Schuhe richten: Sie sollten aus rutschfestem Material bestehen. So wird vermieden, dass die Tiere wegrutschen und sich im schlimmsten Fall dadurch erheblich verletzen könnten.
SCHNEE IM HUNDEFELL
Auch wenn langhaarige Vierbeiner in der Regel im Winter weniger frieren als ihre kurzhaarigen Artgenossen, kann auch bei ihnen der Schnee zur Plage werden. Besonders betroffen sind vor allem Beine und Pfoten der Tiere, denn hier bilden sich oft kleinere Schneebällchen, die sie mit der Zeit beim Gassigehen behindern. In diesen Bereichen sollten Sie die Haare Ihres Schützlings am besten kürzen. Sind bereits während des gemeinsamen winterlichen Ausflugs Schneeklumpen im Hundefell entstanden, ist es ratsam, den Spaziergang zu beenden und die gefrorenen Eisbällchen zuhause vorsichtig mit lauwarmem Wasser zu lösen.
SINNVOLLE HUNDEKLEIDUNG
Ein frierender Hund ist an seiner eingeklemmten Rute, seinem Zittern und einem sehr verspannten Laufen zu erkennen, aber auch kalte Ohrenspitzen können ein eindeutiger Hinweis sein. Ein wärmender Mantel kann hier Abhilfe schaffen und bietet besonders alten Hunden, Windhunden oder Vierbeinern mit fehlender Unterwolle den wärmenden Schutz vor kalten Temperaturen oder Nässe. Dieser muss so gewählt werden, dass er die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt, dazu bequem, pflegeleicht, atmungsaktiv und ggf. auch wasserdicht ist. Im Zoofachmarkt gibt es verschiedene Modelle zur Auswahl, die auch den empfindlichen Bauch- und Halsbereich schützen.
GUTE SICHTBARKEIT
In den Wintermonaten finden so manche Gassi-Runden im Dunkeln statt und dieses birgt viele Gefahren. Zum Schutz sind jetzt reflektierende Materialien für Mensch und Tier unerlässlich. Die Zoofachmärkte halten einiges an passender Ausrüstung für den tierischen Begleiter bereit. Vom Halsband über Westen und Geschirre bietet das Sortiment viel Nützliches, um in der Dunkelheit besser wahrgenommen zu werden. Als sehr praktisch erweisen sich auch die reflektierenden Flexi-Leinen, die es als Gurt- und Seilvarianten gibt und die in der Regel darüber hinaus Frontstrahler und Rücklicht an der Box besitzen. Im Straßenverkehr empfehlen sich die sogenannten Blinkis, die am Geschirr, an der Weste oder am Mantel des Hundes befestigt werden können. Allerdings ist darauf zu achten, dass sich die Blinklichter nicht im Nahbereich des Gesichtes des Tieres befinden und der vierbeinige Freund die Blinklichter nicht als störend empfindet.